Vortrag: Nous sommes français - Unruhige Zeiten in Lüneburg (1803 und 1813)
- Vorträge & Diskussionsrunden
Vortrag der Deutsch-Französischen Gesellschaft Lüneburg Clamart e.V.:
Referentin Prof. Dr. Heike Düselder
Der Lüneburger Senator Meyer wird mit sich gerungen haben, als er sich anlässlich der Kaiserkrönung Napoleons genötigt sah, Worte der Ergebenheit in französischer Sprache zu finden und die Aussage „Nous sommes français“ wird ihm schwer über die Lippen gegangen sein. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bricht auch für Lüneburg eine Zeit wechselnder Herrschaftszugehörigkeiten an. Im Juni 1803 rücken erste napoleonische Truppen in Lüneburg ein. Zunächst sind sie durchaus willkommen und man bestaunt ihre „wunderbaren Gestalten und noch wunderbareren Gebärden“ (W.F. Volger). Doch die Kriegswirtschaft bringt massive wirtschaftliche Einbußen und hohen Besatzungskosten mit sich, die wiederum zornigen Verdruss, aufrührerische Regungen wie auch geheucheltes Wohlverhalten auslösen. Doch stehen dem effiziente Neuerungen gegenüber, die sich in der Verwaltung, im Gerichtswesen, in den Friedhofsordnungen, im Gesundheitswesen und in vielen weiteren Bereichen zeigen. In der Erinnerung jedoch überwiegt das Narrativ der „Befreiung“ von der „Fremdherrschaft“ und die Geschichte vom „Lüneburger Heldenmädchen“ Johanna Stegen hält sich hartnäckig. Der Vortrag beleuchtet die Geschehnisse zwischen 1803 und 1813 in Lüneburg und deren Wirkung bis in die Gegenwart.
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