Matthias Lohre: Teufels Bruder
- Sonstige
Lesung und Gespräch
Als Thomas Mann mit einundzwanzig 1896 mit seinem älteren Bruder Heinrich die lang ersehnte Italien-Reise antritt, lässt der Gedanke an seine Jugendfreundin Ilse Martens ihn nicht los. Bei ihr, hofft er, fände er den Halt, nach dem er sich so sehnt. Wäre da nicht dieser melancholisch blickende Jüngling. An ihn muss er immerzu denken, seit er ihm in Venedig über den Weg gelaufen ist. Wäre er doch bloß souverän und zielstrebig wie Heinrich. Der ist bereits, was Thomas gern wäre: Schriftsteller! Allein in Neapel will er herausfinden, was den Jungen traurig macht und ihn in einer Novelle verewigen. Doch anstatt sich so die rätselhafte Anziehung vom Leib zu schreiben, widerfährt Thomas im warmen Süden etwas zutiefst Schockierendes, das ihn für immer verändern wird.
In seinem neuen Roman bringt Matthias Lohre uns einen der größten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts ganz nah: als ängstlichen jungen Menschen auf der Suche nach einem Platz im Leben. "Teufels Bruder" erzählt von Erwachsenwerden, Geschwisterrivalität und der Sehnsucht nach Liebe - spannend, reif und schön.
Matthias Lohre ist Schriftsteller, Historiker und Journalist. Von 2005 bis 2014 arbeitete er als Politikredakteur und Kolumnist der taz in Berlin. Sein autobiografisches Sachbuch "Das Erbe der Kriegsenkel" war 2016 ein voller Erfolg. Den Nachfolger "Das Opfer ist der neue Held" (2019) übernahm die Bundeszentrale für politische Bildung in ihre Schriftenreihe. Lohres Artikel zu geschichtlichen und gesellschaftspolitischen Themen erscheinen u.a. in der Zeit, Zeit Geschichte, Geo Epoche und P.M. History.
Moderation: Marie Limbourg, Buddenbrookhaus
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