Gonzalo Rubalcaba / Pierrick Pédron
- Jazz, Blues, Swing & Chanson
Solche Geschichten schreibt nur der Jazz: Treffen sich zwei Instrumentalisten aus zwei Kontinenten, die noch nie zuvor miteinander gesprochen haben, in New York. In einem Tonstudio. Und nehmen mal eben ohne jede Probe eine Duoplatte auf, die das Zeug hat, zum Klassiker zu werden. So geschehen bei der ersten Begegnung zwischen dem französischen Saxofonisten Pierrick Pédron und dem kubanischen Klavier-Giganten Gonzalo Rubalcaba.
Ihr Album »Pédron/Rubalcaba« wäre ein Scoop auch bei konventionellerer Entstehungsgeschichte. Aber so kommt zum Entzücken über die traumhaft schöne Musik, die die beiden miteinander machen, noch das Erstaunen darüber, wie scheinbar voraussetzungslos sich die musikalische Intimität zwischen ihnen einstellte. Wohl war die Aufnahmesession gut vorbereitet, das Material in Arrangements auf die vielfältigen Möglichkeiten der Interpreten zugeschnitten. Aber wie überzeugend sich das Erdachte und Erhoffte hier in Klang übersetzt, ist alles andere als gewöhnlich.
Rubalcaba ist ein weltberühmter Pianist aus Kuba, der alles mitbringt, was die großen Meister ausmacht. Vier Grammys legen davon Zeugnis ab. Pédron, aufgewachsen in einem Dorf in der Bretagne, zählt schon lange zu den besten Saxofonisten Frankreichs, wobei er sich ganz auf das Altsaxofon beschränkt.
Auf ihrem Debütalbum durchmessen die beiden sensiblen Virtuosen die Jazzgeschichte in acht Stationen von Sidney Bechet bis Carla Bley, und ein Stück ist tiefsinniger und vollkommener als das andere. Schöner als mit diesem Duo könnte die Saison für die diesmal besonders hochkarätig besetzte Reihe »Jazz Piano« kaum enden.
BESETZUNG
Gonzalo Rubalcaba piano
Pierrick Pédron saxophone
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