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Friedrich Freudenthal als Bürgermeister von Soltau (1884-1887) - Lesung von Wolfgang Brandes
- Vorträge & Diskussionsrunden
Als sich Friedrich Freudenthal 1884 um das Amt des Bürgermeisters von Soltau bewarb, hatte der 35-jährige schon ein bewegtes Leben hinter sich: Er hatte 1866 und 1870 an zwei Kriegen teilgenommen, war Gerichtsschreiber in Lamstedt und Kontorist in Altena/Westfalen gewesen und hatte verschiedene Positionen im Postdienst wahrgenommen. Fünf Monate lang hatte er sogar als Grocery-Clerk, als Handlungsgehilfe, in New York sein Glück versucht und zwischendurch immer wieder auf dem elterlichen Hof in Fintel landwirtschaftlich gearbeitet. 1879 trat er mit seinem ersten plattdeutschen Buch „Bi‘n Füer“ als Schriftsteller hervor.
Mit seiner Bewerbung für das Bürgermeisteramt konnte sich Friedrich Freudenthal gegen zwölf andere Kandidaten durchsetzen. Angesichts der besseren Vergütung kam ihm dies sicherlich auch im Hinblick auf seine junge Ehe – er hatte 1882 Magdalene Gathmann aus Fintel geheiratet – sehr zu statten.
Auch wenn Friedrich Freudenthal (1849-1929) schon nach drei Jahren Soltau 1887 wieder verließ, hat sein Wirken als Bürgermeister Spuren hinterlassen. Die wohl wichtigste war die Entdeckung einer Urkunde im Archiv der Stadt, die die Verleihung des Stadtrechts im Jahr 1388 belegte. So konnte 1888 die 500-Jahr-Feier begangen werden, für die er sich auch nach seinem Fortgang aus der Heidestadt noch stark engagierte. Aber auch Soltau hat bei ihm Spuren in seinem literarischen Werk hinterlassen.
Am Sonntag, dem 14. Juli, wird Wolfgang Brandes um 15 Uhr im Ratssaal des alten Soltauer Rathauses aus amtlichen Schriftstücken und Erzählungen Friedrich Freudenthals, die im Zusammenhang mit der Böhmestadt stehen, lesen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung der Freudenthal-Gesellschaft anlässlich des 175. Geburtstages von Friedrich Freudenthal ist frei.
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