FRANZ GERTSCHBLOW UP. EINE RETROSPEKTIVE
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© Franz Gertsch, Medici, 1971–1972 Franz Gertsch AG

Der Schweizer Künstler Franz Gertsch (1930-2022) gilt als Pionier des Fotorealismus und als Meister des modernen Holzschnitts. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte er einen neuen Begriff des Realismus in der Malerei und erlangte mit seinen Gemälden und Holzschnitten weltweiten Ruhm.

Die retrospektive Ausstellung in den Deichtorhallen Hamburg zeigt vom 13. Dezember 2024 bis 4. Mai 2025 eine Werkübersicht des Künstlers aus mehr als 60 Jahren künstlerischen Schaffens: überdimensionale, bis zu 6-Meter große Gemälde der Jugend- und Musikszene aus den 1970er Jahren, ikonische Frauenporträts aus den 1980er Jahren, Familienbilder und Porträts seiner Künstlerfreunde, epische Landschaften und Naturaufnahmen aus den letzten beiden Jahrzehnten sowie monumentale Holzschnitte.

Die Gemälde und Holzschnitte von Franz Gertsch beeindrucken bis heute durch ihre Größe und ihre fotografische Präzision. Auf unverwechselbare Weise und mit handwerklicher Perfektion arbeitet Franz Gertsch in seinen Werken mit Nahsicht und Fernwirkung, Abstraktion und Gegenständlichkeit, und nähert sich auf ganz besondere Weise der Wirklichkeit an, die dennoch immer etwas Geheimnisvolles bewahrt. Mit überbordendem Ausmaß beherrschen Gertschs Bilder den Raum und lassen die Betrachtenden regelrecht in seinen hyperrealistischen Darstellungen versinken.


Nach romantischen malerischen Anfängen kam Franz Gertsch ab 1965 über Collagen im Stil der Pop Art zu seinen großformatigen fotorealistischen Gemälden und Holzschnitten, in denen neben nahestanden Familienmitgliedern und Freunden auch Protagonist*innen aus der Kunst- und Musikszene wie Patti Smith, die Rolling Stones oder Urs Lüthi zu sehen sind. Der internationale Durchbruch gelang mit dem Gemälde »Medici«, das auf der 1972 auf der documenta 5 für Aufsehen sorgte. Als Grundlage für seine Werke dienten Gertsch meist eigene Fotografien, die er mittels Diaprojektion Punkt für Punkt auf die Leinwand übertrug. Für die Realisation eines einzelnen Werkes benötigte er jeweils ein bis anderthalb Jahre.

Inspiriert von einer Japanreise im Jahr 1986 fertigte er bis 1995 ausschließlich Holzschnitte an. Die Drucke sind durch ihre schiere Größe von außergewöhnlicher Präsenz. In mühevoller, arbeitsintensiver Handarbeit entstehen sie aus verschiedenen Holzarten, hochwertigen Pigmenten und handgeschöpftem Japanpapier. Mit dieser traditionellen Technik hat Gertsch eine eigene Sprache entwickelt, die endgültig alle Grenzen des Mediums sprengt. Dabei erfindet er auch seine Malerei neu. Bald stehen Landschaft und Natur im Mittelpunkt.

Diese retrospektive Ausstellung wurde vom Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk, Dänemark noch in enger Zusammenarbeit mit dem im Dezember 2022 leider verstorbenen Künstler und seiner Familie sowie mit der großen Unterstützung des Franz Gertsch Museums in Burgdorf realisiert und für die Hamburger Station um über 20 Werke aus verschiedenen Schaffensphasen erweitert. Sie gibt einen umfassenden Überblick über Gertschs vielseitiges und beeindruckendes Schaffen und zeigt anhand der ausgewählten Werke wichtige Stationen sowie wiederkehrende Themen auf

Eine Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, Dänemark.
Kuratorin: Kirsten Degel, Curator & Head of Collection Louisiana Museum of Modern Art

Dies ist ein Eintrag aus der Veranstaltungsdatenbank für die Metropolregion Hamburg.
Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
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