Eine dramatische Angelegenheit: Die Beziehung zwischen Thomas Mann und Agnes E. Meyer
- Vorträge & Diskussionsrunden
Vortrag Prof. Heinz J. Armbrust
Der Vortrag versucht, die Bedeutung von Agnes Meyer für Thomas Manns Schaffen herauszustellen und zeichnet dabei auch die Entwicklung nach, die auf der persönlichen Ebene zwischen den beiden stattfand.
Lange Zeit gab es ein festes Bild von dieser Beziehung, aufgrund der Tagebucheinträge Thomas Manns und wenn man sich durch das Dickicht des Briefwechsels (1992) wühlte. Das Bild, das man hatte, war einerseits das von einer Frau, deren Bemühungen um den Autor von entscheidender Bedeutung für seinen Erfolg in den USA und weltweit waren. Andererseits zeigen die Tagebücher Thomas Manns aber auch, bei aller Dankbarkeit des Autors, wie ihn Agnes Meyers bestimmende und fordernde Art schließlich so erbitterte, dass er die Beziehung zu ihr aufkündigte. Nur mühsam hielten die beiden anschließend doch noch ihre Verbindung bis zum Tod Thomas Manns aufrecht.
Im Jahr 1997 erfuhr das überraschte Thomas Mann-Publikum durch ein Buch von Agnes Meyers Tochter Katharine Graham, welche erschütternde Wirkung die Begegnung mit Thomas Mann auf ihre Mutter gehabt hatte.
Heinz J. Armbrust, geboren 1940, studierte Germanistik und Anglistik in München und Edinburgh, war Lektor für
Deutsch als Fremdsprache an der Universität Bradford/England, bevor er zum Professor für Wirtschaftsenglisch und Rhetorik an die Fachhochschule Landshut berufen wurde. Nach seiner Pensionierung widmete er sich der Thomas
Mann-Forschung und veröffentlichte zusammen mit Gert Heine das inzwischen zum Standardwerk gewordene Personenlexikon Wer ist wer im Leben von Thomas Mann? (2008). Es folgte: „Liebe Freundin, …“ – Frauen um Thomas Mann (2014) und Des Zauberers Schatten – Klaus Mann und Thomas Mann in ihren Tagebüchern und Briefen (2021).
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