Brigitta Muntendorf: Orbit
- Konzerte
Ein Konzert ohne Bühne und sichtbare Musiker:innen: Das Publikum sitzt bei »Orbit – A War Series« im Raum verteilt, der Sound scheint von überall herzukommen. Als »imposantes Gesamtkunstwerk« beschreibt das Magazin Groove die Uraufführung bei der Biennale in Venedig 2023 – und das dreht sich um ein gewichtiges Thema, präsentiert von einem posthumanen, techno-futuristischen Chor.
Bitte beachten Sie, dass im Konzert phasenweise Stroboskop-Scheinwerfer, Nebel und hohe Lautstärke eingesetzt werden. Die Inszenierung thematisiert sexualisierte Gewalt.
Kostenloses Zusatzangebot: Komponist:innen und Künstler:innen des Musikfests diskutieren über Chancen und Risiken von KI in der Musik, direkt vor dem Konzert.
Über elektronische Musik zwischen Techno und sphärischem Flächenklang setzt Komponistin Brigitta Muntendorf mit KI geklonte, verfremdete Stimmen. Sie erzählen von struktureller sexualisierter Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe. Durch die Verfremdung losgelöst vom Einzelschicksal und von jeder Körperlichkeit, umkreisen die Stimmen das Publikum mit eindringlichen Zeugnissen der Kriege und Machtkämpfe, wie sie seit Jahrtausenden gegen den weiblichen Körper geführt werden.
»Ich wollte einen Raum schaffen, in dem wir uns diesen Themen annähern und sie ›umarmen‹ können, in dem die Gewalt nicht an das Publikum weitergetragen oder im Konzertsaal reproduziert wird«, sagt die Komponistin. Raum ist hier wörtlich als »Klang-Raum« gemeint. Der Sound kommt aus Lautsprechern, die rund um das Publikum angeordnet ist, mal scheint er wie ein Hubschrauber zu kreisen, dann aus einer bestimmten Richtung zu kommen oder von überall. Möglich macht das modernste 3D-Soundtechnik, die seit Kurzem im Kleinen Saal der Elbphilharmonie verbaut ist.
PROGRAMM
Brigitta Muntendorf
Orbit – A War Series
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