Warum Hamburg ist, was es ist. Wer wissen möchte, wie aus dem Missionskastell Hammaburg die stolze Hansestadt und das sprichwörtliche Tor zur Welt wurde, ist im Museum für Hamburgische Geschichte richtig.
Von Januar 2023 bis voraussichtlich 2027 schließt das gesamte Museum und wird für die Zukunft fit gemacht: Sowohl das Gebäude wird saniert, als auch die ständige Ausstellung neu konzipiert. Übergeordnete Ziele sind mehr Barrierefreiheit, Inklusion, Zugänglichkeit, Verständlichkeit, Denkmalschutz, Energieeffizienz sowie Nachhaltigkeit, Digitalität, Diversität und Partizipation. Während der dreijährigen Schließung des Museums haben Besucher:innen die Möglichkeit, mithilfe einer App in die Geschichte der Hansestadt einzutauchen. Die Anwendung nutzt innovative 3-D- und Augmented Reality-Technologien, um ein immersives Erlebnis zu schaffen und den Besucher:innen eine faszinierende Reise durch die Vergangenheit der Stadt zu ermöglichen.
Erbaut wurde Hamburgs Stadtmuseum 1908 von Fritz Schumacher, dem bedeutenden Hamburger Architekten und prägenden Oberbaudirektor, auf dem Gelände der ehemaligen Bastion Henricus, einem Teil der barocken Festungsanalage, die zwischen 1616 und 1625 durch den Holländer Jan van Valckenborgh errichtet worden war und die Stadt uneinnehmbar machte. Das im Jahr 1922 am Holstenwall eröffnete Museumsgebäude ist heute eines der größten kultur- und stadthistorischen Museen Deutschlands und feierte im Jahr 2022 sein 100-jähriges Bestehen.
Von der Piraterie in Hamburg und der Entwicklung zur modernen Metropole
Die Ausstellungen im Museum für Hamburgische Geschichte dokumentieren auf 1.000 Quadratmetern den Wandel in Hamburg. Die umfangreiche Sammlung zur Geschichte der Stadt reicht von den Anfängen Hamburgs um 800 bis in die Gegenwart. Hier erfahren Besucher:innen alles Wissenswerte zu den Piraten des 14. und 15. Jahrhunderts, der Entwicklung zu einer modernen Metropole und einer der wichtigsten Hafenstädte Europas.
Zahlreiche Ausstellungen zu den Leitthemen Schifffahrt, Hafen und Auswanderung über Hamburg sowie die Abteilung Judentum in Hamburg stellen die Geschichte Hamburgs umfassend dar. Highlight des Museums ist der sogenannte Störtebeker-Schädel. Der 600 Jahre alte Schädel wurde 1878 beim Bau der Speicherstadt auf dem Grasbrook entdeckt. Der Kopf wird dem Piraten- Anführer Klaus Störtebeker zugeschrieben, der auf dem Grasbrook – in der heutigen HafenCity – am 21. Oktober 1401 mit 72 Gefährten enthauptet wurde.
Neben den bedeutenden Exponaten der letzten 1200 Jahre bietet das Museum auch zahlreiche Sonderausstellungen, Museumsfeste, Veranstaltungen und Hamburgs größte Modelleisenbahn in Spur 1. Mit seinem überdachten Innenhof zählt das Museum zu einem der schönsten Veranstaltungsorte Hamburgs.
Kurz & Knapp
- So viel Zeit muss sein 2 bis 3 Stunden
- Nur hier Facettenreiche Entwicklungsgeschichte der Stadt Hamburg von ihren Anfängen um 800 bis zur Gegenwart
- Anfahrt U-Bahn bis St. Pauli (5 Min. Fußweg), Bus bis Museum für Hamburgische Geschichte (1 Minute Fußweg)
- Gastronomie „Bastion“ Bistro im Gebäude
- In der Nähe Reeperbahn, St. Michaelis Kirche, Wallanlagen
- Tipp Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren