Obstlehrpfad Jork Über Obstanbau, Frostschutz und Ernte
Auf 1,5 Kilometern wird der Obstanbau, die Geschichte und einige Besonderheiten der Sorten erläutert. Zwischen den Apfel- und Kirschplantagen können Sie nicht nur theoretisch lernen, sondern auch den Bauern und Bienen beim Arbeiten zusehen.
Die fleißigsten Helfer im Alten Land sind die Bienen. Sie bestäuben Tag ein, Tag aus die Blüten und sorgen für eine reiche Ernte. Man mag es kaum glauben, aber das Alte Land hat weitaus mehr Blüten als Bienenvölker, die die Bestäubung vornehmen könnten. Aus diesem Grund müssen jedes Jahr zur Blütezeit zahlreiche Imker aus der Umgebung mit Bienenvölkern aushelfen. Die Bienenwanderung dauert ca. einen Monat von Beginn der Kirschblüte bis zum Ende der Apfelblüte.
Clevere Tricks aus dem Obstanbau beweisen die Kompetenz der hiesigen Obstbauern
Was bei einem Rundgang durch den Obstlehrpfad besonders auffällt, sind die zahlreichen Überdachungssystemen, die das Obst vor Niederschlag und Vögeln schützen sollen. Insbesondere beim Anbau von Kirschen stellt der Niederschlag ein Risiko dar, da die Früchte bei zu strakem Regen platzen können.
Aber nicht nur Niederschlag ist ein Risiko, sondern auch der Frost bedroht die Ernte schon im frühen Stadium der Blütezeit. Besonders Spätfröste können die empfindlichen Knospen stark schädigen. Als Frostschutzmaßnahme hat sich die Beregnung mit Wasser bewährt. Was zunächst unglaubwürdig klingt, entpuppt sich als cleverer Physik-Trick. Das gefrierende Wasser setzt bei der Kristallisation genug Energie frei, um die Knospen und die Pflanzen soweit zu erwärmen, dass sie keinen Schaden durch den Frost nehmen. Auf diese Weise können Kaltlufteinbrüche von bis zu minus sieben Grad sicher abgewehrt werden.
Auf über 10.000 Hektar wird im Alten Land Obst angebaut
Das als "Altes Land" bekannt gewordene Niederelbegebiet ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Deutschlands. Beurkundete Hinweise zum Obstanbau gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Insgesamt bewirtschaften mehr als 1.200 Betriebe hier im Alten Land über 10.000 ha Obstfläche. Davon machen rund 9.000 ha reines Baumobst aus.
Seit 1989 beteiligen sich bereits mehr als 80% der Betriebe daran, den Anbau umweltschonend zu gestalten. Derzeit erfolgt auch zunehmend die Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft.
Wenn Sie noch mehr über den Obstanbau erfahren möchten, empfehlen wie Ihnen einen Besuch des Obstlehrpfades im Alten Land. Der Obstlehrpfad beginnt hinter dem Museum Altes Land im Westminnerweg und endet direkt gegenüber des Obsthofes Schuback.