Wie in einem schlechten Film? So kamen sich die jungen Beatles in ihrer ersten Hamburger Behausung vor. Zwei Zimmer in einem Kinderkino, direkt neben dem Vorspielzimmer, die Herrentoilette als Badezimmer. Eine unscheinbare Bleibe für bald schon strahlende Stars.
In der Paul-Roosen-Straße, einer ruhigen Seitenstraße, nur wenige Schritte vom Trubel der Reeperbahn entfernt, lag das Bambi Kino. Heute erinnert nur noch eine Garage mit einer Bambi-Zeichnung an den geschichtsträchtigen Ort. Der Besitzer war Bruno Koschmider, der die Beatles, damals noch blutige Amateure, für ihr erstes Engagement nach Hamburg geholt hatte. Um sich die Kosten für die Unterkunft der jungen Männer zu sparen, brachte er sie in zwei kleinen Zimmern in seinem Kino unter. Im Bambi Kino zu wohnen war alles andere als Luxus! Die dunklen, fensterlosen Zimmer teilten sie sich zu viert. Dazu abgewetzte Bundeswehr-Kojen und nur Platz für Katzenwäsche. Auch von Ruhe kein Schimmer – die Filmvorstellungen für die kleinen Bambis begannen meist am Vormittag. Die Zeit als George, John, Paul und Stuart gerade erst ein paar Stunden von ihren Gigs zurück waren und eigentlich Schlaf brauchten. Bezeichnend für diese Zeit ist ein Foto der Pilzköpfe, das heute am Haus in der Paul-Roosen-Straße 33 hängt: Breites Grinsen und in den Händen die Pillen, mit denen sie gerade so die fast schlaflosen Nächte überstehen konnten – das Aufputschmittel Preludin.