Ein schlichtes Moin kann einen Hamburger durch den ganzen Tag bringen. Für den Klönschnack zwischendurch braucht es jedoch auch mal mehr der Worte. Wir verraten euch, wie in Hamburg geschnackt wird und welche Redewendungen ihr vor eurer Reise nach Hamburg kennen sollten. Na denn man tau! Los geht’s!
Vielen Nordlichtern eilt der Ruf der Wortkargheit voraus. Der Grund: Lange Begrüßungsfloskeln und große Abschiedsworte gibt es in Hamburg nicht. Ein einfaches „Moin“ erfüllt seinen Zweck zu jeder Tages- und Nachtzeit. Zu viele Worte stoßen auf Unverständnis. Schließlich heißt es: Moin! – Moin, Moin ist schon Gesabbel.
In unserer Reihe »Hamburger Schnack« wollen wir euch die sprachlichen Besonderheiten der Hansestadt und Norddeutschlands etwas näher bringen. Mit diesem Zusatzwissen seid ihr auf eurer nächsten Hamburg-Reise vor einem Tritt ins Fettnäpfchen gefeit.
Zu lange Ausschweifungen, zu viele Ausschmückungen, Sätze ohne Punkt und Komma? Nicht in Hamburg! Schnacken ist schön und gut, irgendwann reicht es allerdings auch dem gesprächigsten Hamburger: Jetzt ma' Butter bei die Fische! Die Aufforderung impliziert, eine Geschichte auf den Punkt zu bringen, das Wesentliche auszusprechen und die Unterhaltung nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Was das mit Butter zu tun hat? Kurz bevor ein gebratener oder gebackener Fisch verzehrt wird, gibt der Koch ein Stück Butter hinzu. Ist die Butter am Fisch, muss er unverzüglich gegessen werden. Die Zeit für Albereien ist dann vorbei!
Ein bekannter Hamburger Ausruf lautet „Hummel, Hummel“, auf welchen prompt die Antwort „Mors, Mors“ folgt. Dabei handelt es sich weniger um eine Begrüßungsformel, als einen Hamburger Schlachtruf. Wenn im Stadion des Hamburger Sport-Verein ein Heimtor fällt, heißt es im Hamburger Fanblock: „Hummel, Hummel! Mors, Mors!“. Mit Insekten im Stadion hat das allerdings nichts zu tun. Der Erkennungsruf geht auf den Hamburger Johannes Wilhelm Bentz zurück. Der Wasserträger musste sich Tag für Tag dem Spott vieler Kinder stellen, die ihn „Hummel, Hummel“ nannten. Seine Antwort: „Mors, Mors“. Oder anders gesagt: Leckt mich doch am A… – ihr wissen schon, was wir meinen.
Damit es zu keinen schwerwiegenden Missverständnissen zwischen Hamburgern und Quiddjen (in Hamburg: Zugezogene) kommt, ist es wichtig, sich mit den Eigenheiten des hanseatischen Wortschatzes vertraut zu machen:
Wer an warmen Sommerabenden ein kühles Radler bestellt, hat sich in nur einem Atemzug als Neuling in Hamburg geoutet. Das Mischgetränk aus Bier und Limonade ist in der Hansestadt ausschließlich unter der Bezeichnung Alsterwasser (bzw. Alster) bekannt.
Die Verwunderung über einen bestellten Mexikaner an der Kneipentheke sollte ebenfalls im Zaum gehalten werden. Den Käufer erwartet kein Mann mit Sombrero, sondern einen würzig-scharfen Schnaps.
Und: Ein Besuch des Hamburger Dom's hat nichts mit Kirchen, Priestern und Weihrauch zu tun, sondern bunten Fahrgeschäften, zahlreichen Essensbuden und viel Zuckerwatte. Der Dom ist ein riesiges Volksfest auf dem Heiligengeistfeld, welches dreimal im Jahr mehrere Wochen lang abgehalten wird.
Ja, manchmal muss sich auch ein Hamburger eingestehen, etwas durch'n Tüdel gebracht zu haben. Durch den was? Durch'n Tüdel! Die Redewendung gleicht dem Eingeständnis, sich geirrt zu haben. Der Sprecher gibt zu, etwas durcheinandergebracht zu haben. Keine einfache Sache für taffe Matrosen.
Wesentlich leichter als die letzte norddeutsche Redewendung fällt es da, der Aufforderung „Nich' lang schnacken, Kopp in Nacken“ Folge zu leisten. Der Trinkspruch soll weitere Gespräche unterbinden und zum schnellen Austrinken des alkoholischen Getränks animieren. Prost!
Zu guter Letzt sei gesagt: In Hamburg sagt man Tschüss. Das gleichnamige Seemannslied von Heidi Kabel zählt zu den musikalischen Aushängeschildern Hamburgs. In Hamburg sagt man Tschüss, das heißt auf Wiedersehen! Und das heißt auch, wir würden uns freuen, euch in Hamburg wiederzusehen! Falls euch noch ein paar typisch norddeutsche Sprichwörter und Redewendungen begegnen, teilt sie gerne mit uns! Wir sind gespannt!
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