Wissenswertes für Neuankömmlinge
In der Mitte von Nord- und Ostsee, direkt an der Elbe, liegt die prächtige Hansestadt Hamburg. Aufgrund ihrer vielen Brücken, der Allgegenwärtigkeit des Wassers und ihrer reich verzierten Alsterarkaden wird die Hafenstadt auch „das Venedig des Nordens“ genannt und ist ein wahrer Magnet für Tourist:innen. Entsprechend gigantisch ist auch die Auswahl an Reiseführern und deren Empfehlungen für einen Besuch in der Perle Deutschlands. Aber „Butter bei die Fische“: Was sollte man unbedingt wissen, wenn man nach Hamburg kommt? Wir geben euch ein kleines 1x1 für Hamburg an die Hand, um euch die Orientierung in der Metropole etwas zu erleichtern.
Es gibt Städte wie Mailand oder Antwerpen, wo bereits der Hauptbahnhof auf die Atmosphäre des Ortes einschwingt. Lasst uns euch sagen: Das ist in Hamburg nicht so. Das industrielle Design des Hauptbahnhofs ist zwar durchaus sehenswert, allerdings wird man es in der Regel mit kaum mehr als einem kurzen Blick bewundern können – schon schieben einen die Menschenmengen weiter. Der Hauptbahnhof und sein Vorplatz sind laut, hektisch und das Gegenteil von wohlriechend. Aber lasst euch davon nicht abschrecken: Kurz darauf beginnt sich Hamburg dann von seinen schönen Seiten zu präsentieren, z. B. in der Mönckebergstraße, in der Langen Reihe oder an der Außenalster.
Der Kult um das für Hamburg so typische Franzbrötchen ist nicht nur ein Klischee – das zimtige Plundergebäck erfreut sich hier tatsächlich äußerster Beliebtheit. Entsprechend vielfältig sind inzwischen auch die verschiedenen Sorten, in denen es daherkommt: mit Saaten, Kernen, Streuseln oder Schokolade und wahlweise sogar als Eis bei der Kult-Eisdiele „Luicella“. Das „Elbgold“, die „Nord Coast Coffee Roastery“ sowie viele weitere exzellente Kaffeeröstereien der Stadt kredenzen dazu das passende Heißgetränk zum Munterwerden.
Die Alsterschwäne prägen seit 400 Jahren das Stadtbild Hamburgs. Sie zu verletzten oder gar zu töten steht traditionell unter empfindlicher Strafe. Die Stadt verehrt ihre Schwäne sogar so sehr, dass sie einen Schwanenvater bezahlt, der die Schwäne im Winter auf einem Floß in ein Winterquartier und im Frühjahr wieder zurück auf die Alster fährt. Klingt idyllisch, nicht wahr? Wer in Hamburg lebt, weiß jedoch, dass die eitlen Tiere zwar schön anzusehen, aber mit Vorsicht zu genießen sind. Bloß nicht füttern und am besten auch nicht selbst in unmittelbarer Nähe zu ihnen snacken – das kann ungemütlich enden!
Fischbrötchen, Flohmarktschätze und Co. lassen sich in Hamburg nur selten mit Karte bezahlen. Und irgendwie fehlen Geldautomaten leider immer dort, wo man sie am dringendsten bräuchte. Also am besten im Voraus mit etwas Bargeld wappnen – zumindest einen Zwanziger sollte man immer in der Tasche haben und auch ein paar Münzen sind keine schlechte Idee: Es gibt viele begnadete Straßenmusiker:innen, talentierte Künstler:innen und obdachlose Menschen in der Stadt, denen man mit einer kleinen Spende prompt ein großes Lächeln entlocken kann.
Vertraut uns: verstopfte Straßen und schwierige Parkplatzsituationen werden eure Nerven nur unnötig reizen. Weicht stattdessen auf den gut organisierten Nahverkehr aus oder leiht euch umsonst (zumindest für die erste halbe Stunde pro Fahrt) ein Stadtrad. Das geht ganz einfach über die entsprechende App an dutzenden Stellen der Stadt. Wer dagegen lieber mit Bus und U-Bahn die Stadt erkunden will, holt sich am besten gleich ein Tages- oder Wochenendticket. Das ist deutlich unkomplizierter, günstiger als jede Strecke einzeln zu buchen und bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: Auch die Fahrt mit den Fähren auf der Elbe sind im HVV-Ticket integriert und schippern euch so kostenlos durch den beliebten Hamburger Hafen.
In Hamburg grundsätzlich einen Regenschirm oder eine Regenjacke mitzuführen, ist mehr als nur weise. Rund 195 Tage im Jahr regnet es in der schönsten Stadt der Welt, wobei sich darüber nur noch Neulinge aufregen. Die Hamburger selbst haben gelernt, damit umzugehen und betrachten Regen außerdem differenzierter: Tröpfelt es nur, nieselt es ein bisschen oder regnet es wirklich? Wer es darauf lieber nicht ankommen lässt: Kleine Taschenregenschirme gibt es für wenige Euros z. B. bei Budnikowsky (Kurzform: „Budni“) zu erstehen – im Übrigen DER Drogeriemarkt in Hamburg und Umgebung.
Die gelbe U-Bahnlinie U3 umrundet einmal die gesamte Innenstadt und fährt dabei nicht nur unter, sondern auch über der Erde. Ideal also, um einen ersten, kostengünstigen Eindruck von der Stadt zu bekommen. Wem allerdings bereits die Ringbahn in Berlin zu schaffen macht, sollte sich vor dem Einsteigen den Fahrplan der U3 sehr genau anschauen. Diese verläuft nämlich nicht nur mit und gegen den Uhrzeigersinn, sondern macht gelegentlich auch einen Abstecher raus nach Nordosten Richtung Barmbek bzw. Wandsbek-Gartenstadt. Sollte das passieren: Kein Weltuntergang! Durchatmen, zurücklehnen und einfach nochmal eine Extrarunde durch die Stadt mit erstklassigem Blick auf den Hafen und die Elbphilharmonie genießen.
Wieso nochmal den Michel besteigen, wenn wir doch schon auf der Plaza der Elbphilharmonie standen, fragt ihr euch? Weil das ehemalige Wahrzeichen der Stadt Hamburg, der Kirchturm St. Michaelis – kurz: „der Michel“ – es als Sehenswürdigkeit durchaus mit der Elbphilharmonie aufnehmen kann. Trotz aller Imposanz kommt die Elbphi an den Charme des alten hölzernen Kirchturmstuhls nämlich nicht heran. Hinzu kommt, dass man von der Aussichtsplattform des Michels in 82 Metern Höhe nicht nur ebenfalls eine tolle Aussicht auf den Hafen, sondern auch einen faszinierenden Blick auf die alte und neue Innenstadt Hamburgs hat.
Auch wenn viele das glauben: „Moin“ leitet sich nicht von „Morgen“ ab und lässt sich entsprechend den ganzen Tag über als Begrüßung anbringen. Aber – Überraschung – die Hamburger verstehen auch „Hallo“. Die moderne Hafenstadt wird nämlich nicht nur von alten, bärtigen Hanseaten bewohnt, die ausschließlich Platt in ihre Pfeife nuscheln. Sicher, mit einem „Moin“ in Hamburg kann man grundsätzlich nichts verkehrt machen. Noch ältere Begrüßungsfloskeln, die in vielen Reiseführern als „typisch hamburgerisch“ dargestellt werden wie z. B. „Hummel, Hummel – Mors, Mors!“ können dagegen gerade unter jungen Leuten mittlerweile zu etwas verdutzten Gesichtsausdrücken führen.
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