Moin, ich bin Christina. Ich lebe und arbeite in Hamburg-Winterhude, Nahe der Alster. Ich kann mir kein schöneres Viertel vorstellen. Man kann die Alster zu Fuß oder beim Joggen umrunden, sich auf den Alsterwiesen niederlassen und den Blick auf das Wasser und die herrschaftlichen Villen genießen. Und wenn man genug entspannt hat: Nur wenige Schritte entfernt lockt das urbane Treiben in Winterhude, Uhlenhorst und Harvestehude mit vielen individuellen Shops, Cafés und Restaurants. Gerne lade ich euch ein, mit mir einige Geheimtipps und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Um zu frühstücken, muss ich in Winterhude nur aus der Tür fallen. Im Barista-Dreieck zwischen Mühlenkamp, Gertigstraße und Poelchaukamp findet man alle zehn Meter ein Café. Ich trinke meinen White Flat mit doppeltem Espresso am liebsten im Elbgold (Mühlenkamp 6a und 59). Der Kaffee dort schmeckt hervorragend, ebenso die Cruffins, diese Mischung aus Croissant und Muffin. Am Samstagmorgen gehe ich erst einmal über den Goldbekmarkt, der mit seinen vielen regionalen Ständen und Spezialitäten einer der schönsten Wochenmärkte Hamburgs ist. Danach schlendere ich zu Cosman (Mühlenkamp 44), einem Einrichtungsladen mit gediegenen Landhaus-Möbeln. Auf meiner Shopping-Tour schaue ich auf jeden Fall immer mal bei Tragbar (Gertigstraße 13) vorbei. Eine kleine Boutique mit ausgewählter Mode von internationalen Designern. Man kann hier überhaupt sehr gut einen Vormittag mit Bummeln verbringen. Überall lassen sich nette kleine Läden in Jugendstilhäusern entdecken. Und immer wieder hat man den Blick aufs Wasser, denn Winterhude ist durchzogen von einem Netz aus Kanälen, die in die Alster münden.
Ob in Winterhude, Uhlenhorst oder Harvestehude: Stets ist man dem Wasser nah. Überall sieht man Ruderer und Paddler auf den Alsterkanälen. Und nie ist es weit zu einer der Anlege-Stationen für die Alsterdampfer. Mit einem Linienschiff kann man vom Norden über die Außen- und Binnenalster bis zum Jungfernstieg im Stadtzentrum schippern. Am Mühlenkamp habe ich die Wahl, meinen Weg auf dem Wasser, mit dem Stadtrad oder zu Fuß fortzusetzen. Ich entscheide mich dafür, ein Stadtrad auszuleihen. Am westlichen Alsterufer fahre ich auf dem Radweg entlang zwischen den Alsterwiesen und dem Harvestehuder Weg, der an den Stadtteilen Pöseldorf und Rotherbaum vorbeiführt. In Pöseldorf, wo in den 1970er-Jahren Modeschöpferin Jil Sander ihren ersten Laden eröffnete, strahlen die Villen noch weißer als weiß. Ein Kleinod des Luxus mit exklusiven Galerien und Boutiquen inmitten des bürgerlichen Stadtteils Harvestehude.
Der Name des Stadtteils Hamburg Pöseldorf stammt angeblich von „pöseln“, wie man gärtnerisches Herumwirtschaften ohne großen wirtschaftlichen Erfolg bezeichnete. Einst entstanden im alsternahen Gartengebiet Häuser für Kutscher, Handwerker und Dienstboten, heute ist Hamburg-Pöseldorf eines der reichsten Villenviertel Hamburgs.
Nach Überquerung der Kennedy- und Lombardsbrücke, die die Alster in Binnen- und Außenalster unterteilen, komme ich an den Colonnaden vorbei, einer Flaniermeile die mit ihren Arkaden italienisches Flair versprüht. Ich möchte etwas essen und fahre zum Alsterhaus am Jungfernstieg, gegenüber der Binnenalster. Im 4. Obergeschoss esse ich bei Yoshi ein paar köstliche California- und Hokkaidorollen. Danach muss ich raus aus dem Getümmel und beschließe, auf der anderen Seite der Binnenalster zurückzufahren. Am Ballindamm entlang passiere ich das Alstertor mit dem Thalia Theater und stoße auf die Hamburger Kunsthalle (Glockengießerwall). Genau genommen sind es drei Gebäude, die einen spannenden Überblick vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen Kunst bieten.
In der Nähe des Hotels Atlantic stelle ich das Stadtrad an einer Verleihstation ab und gehe zum a.mora (An der Alster 72). Auf dem Steg des Café-Restaurants hat man vielleicht den schönsten Blick auf den Sonnenuntergang an der Alster. Auf dem Rückweg nach Winterhude komme ich vorbei am Literaturhauscafe (Schwankenwik 38), wo abends oft Lesungen stattfinden. Ich biege rechts auf den Hofweg ab, und hoffe, dass das Blumengeschäft Himmel & Erde (Hofweg 11) noch geöffnet hat. Hier gleichen die Verkaufsräume Galerien, in denen die Pflanzen wie Kunstwerke inszeniert werden. Über den Hofweg, der Hauptgeschäftsstraße des Stadtteils Hamburg-Uhlenhorst, geht’s zurück nach Winterhude. Gegen Abend sind fast alle Tische besetzt, bei schönem Wetter sitzen die Leute bis zur Straße. Ich habe mich mit meiner Freundin Betty im Vous (Gertigstraße 7) verabredet, um dort einige asiatische Tapas zu essen. Danach haben wir noch Lust auf einen Cocktail und müssen dafür nur einmal die Straße überqueren. Den Gin Basil Smash sollte man im Berglund (Gertigstraße 14) unbedingt probieren. Oder den Old Fashion.
Aber nicht alles ist hip und schick hier. Gleich um die Ecke trifft sich die Nachbarschaft im Kiosk 48 oder im Monty’s (Peter-Marquard-Str. 9), einer der wenigen verbliebenen Raucher-Kneipen. Wer lange feiern will, muss nicht bis zum Kiez nach St. Pauli fahren. Auch am Mühlenkamp sind die Nächte an Wochenenden lang.
In unserer Reihe »Hamburg like a Local« sind wir unterwegs mit wahren Hamburgern. Sie zeigen uns ihre Lieblingsplätze und verraten uns ihre persönlichen Geheimtipps.
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