© Dahlina-Sophie Kock / Geheimtipp Hamburg
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Ehrliches Frühstück ohne Schnickschnack

Zu Gast im Klippkroog

Mitten in der Großen Bergstraße hat sich Anne Behm ihren Traum von ihrem ganz eigenen Lokal erfüllt. Was Anne über ihren Laden zu erzählen hat, möchte unsere Autorin Dahlina-Sophie Kock vor Ort von der gebürtigen Brandenburgerin erfahren und ist deshalb zu Gast im Klippkroog in Altona.

Ein Herbstmorgen wie er im Buche steht: Die ersten bunten Blätter wehen über die Straßen Hamburgs und heute Morgen vor der Garderobe konnten wir uns nicht so recht entscheiden, ob Übergangs- oder doch schon Winterjacke. Optimistisch wie wir sind, ist es doch nochmal die Übergangsjacke geworden und jetzt schlendern wir auch schon vom Altonaer Bahnhof bei herbstlichem Sonnenschein in Richtung unseres heutigen Ziels - das Klippkroog von der lieben Anne.

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Das Klippkroog ist ein gemütliches Café in Altona.
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Die rustikale Optik verleiht dem Klippkroog einen besonderen Charme.
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Hier nehmen wir gerne Platz!

Es ist halb zehn an einem Freitagmorgen und wer vermuten würde, dass um diese Uhrzeit der Betrieb im Klippkroog noch gemächlich zugehen müsste, hat sich getäuscht. Wir schieben die kälteabweisenden Vorhänge beiseite und stehen in einem der beiden lichtdurchfluteten Räume direkt am hölzernen Tresen. Mit einem freundlichen „Moin, was darf es sein?“ werden wir von einem jungen Mann, der direkt dahinter steht, begrüßt, während das restliche Personal um uns herum flitzt und die voll besetzten Tische bedient. Es riecht nach frischem Kaffee und Rührei, die Stimmung ist gelöst. Es dauert nicht lang und Anne persönlich empfängt uns mit einem warmen Lächeln. Wir ziehen uns in eine ruhigere Ecke des Lokals zurück und werden prompt mit heißen Getränken versorgt. Im Hintergrund läuft entspannte Indie-Musik und wir fühlen uns auf Anhieb pudelwohl.

Zu Gast


In unserer Reihe »Zu Gast« besuchen wir die Inhaber von außergewöhnlichen Restaurants und Cafés in Hamburg. Wir sprechen mit ihnen über ihre Konzepte und was die Gastronomie in Hamburg aus ihrer Sicht so besonders macht.


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Anne Behm gehört das Klippkroog. Und sie hat sich mit dem Café einen Traum verwirklicht.

Hier gibt es keinen Einheitsbrei, sondern ehrliches Frühstück!

Erst kürzlich hat das Klippkroog (aus dem Plattdeutschen für „einfach“ und „Krug“, was frei übersetzt „Gastwirtschaft“ bedeutet) sein neunjähriges Bestehen gefeiert und Anne erzählt uns von ihrer Intention als es um die Eröffnung des Lokals ging: 

Damals habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als einen Laden, in dem man die einfachen Dinge, wie zum Beispiel ein richtig leckeres Rührei oder ein ehrliches Käsebrot, mit nachhaltigen Produkten ohne viel Chichi bekommt.

Anne ist auf Rügen aufgewachsen, hat mit 15 Jahren angefangen in der Gastro zu jobben und bis auf einen kurzen Ausrutscher in die Filmbranche ist es dabei auch bis heute geblieben. Ehrliche und authentische Küche ist das, was sie bewegt. Und genau das bekommen wir im Klippkroog auch serviert. Anne bestellt für uns eine kunterbunte Auswahl aus ihrem Frühstücksprogramm und schlemmt sich mit uns zusammen durch Eier im Glas, Arme Ritter und die große Frühstücksplatte, während sie weiter erzählt:

Ich habe schon früh angefangen zu backen, das mache ich auch bis heute hier im Klippkroog super gern selbst. Manche machen Yoga, ich backe. Dadurch kann ich meine Gedanken besser sortieren und das beste Nebenprodukt ist dann eigentlich auch das Wichtigste: Den Gästen schmeckt es!

Das sagen Hamburger Gastronomen

Anne Behm, Geschäftsführerin Klippkroog

„Hamburgs Gastronomie ist vergleichsweise zwar kleiner und überschaubarer als in manch anderer Großstadt und vielleicht brauchen wir hier manchmal auch ein bisschen länger, bis neue Trends ankommen. Aber dafür arbeiten wir nachhaltiger und familiärer, nicht so schnelllebig. Man kennt sich untereinander. Die Konzepte der Gastronomen sind super durchdacht, es herrscht kein Konkurrenzdenken und es wird Wert darauf gelegt, mit seinem Lokal kein kurzer Hype zu sein, sondern zu einem echten Klassiker zu werden! Wie der klassische schwarze Kaschmir-Rollkragenpullover, nur eben für die Gastronomie. Und da sind viele hier in Hamburg auf dem besten Weg.“

Wert legt Anne vor allem auf die Identität hinter ihren Produkten, die sie im Klippkroog verwendet. Anne kennt ihre regionalen Lieferanten, kennt die Menschen samt ihrer Geschichten dahinter und ist froh, dass sie teilweise schon von Beginn an mit den gleichen Händlern zusammenarbeitet. Sie hat die Betriebe gesehen und freut sich auf den Austausch mit jedem Einzelnen von ihnen. Was im Klippkroog auf den Tisch kommt, hat Persönlichkeit und eine hohe Qualität. Trotz allem muss auch Anne aber hin und wieder mal was anderes sehen, als ihre eigene Speisekarte.

"Der beste Spa-Besuch ist für mich immer noch das Essengehen! Andere gönnen sich eine Massage und ich mir ein 5-Gänge-Menü bei meinen Kollegen." Anne Behm, Geschäftsführerin Klippkroog
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Hier gibt es ehrliches Frühstück ohne Schnickschnack.
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Das Klippkroog ist längst kein Geheimtipp mehr. Reservieren empfohlen!
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Im Klippkroog kommen nur regionale Produkte auf den Teller.

Altona

Was heute ein fester Bestandteil Hamburgs ist, war nicht immer so: Ursprünglich ein Dorf vor den Toren Hamburgs, entwickelte sich Altona rasant Mitte des 17. Jahrhunderts zu einer angesehen Stadt samt einem der ersten Freihäfen Europas! Laut Legende wurde Altona nach einem Gasthaus benannt, dass in den Augen der Hamburger Ratherren all to nah (all zu nah) an Hamburgs Grenze lag. Erst Ende der 30er Jahre wurde Altona dann zum Hamburger Stadtteil ernannt – worüber wir heute noch mehr als froh sind. 

Was denkt Anne eigentlich über Altona?

Was sich zwischen Max-Brauer-Allee und Holstenstraße befindet, ist Annes ganz eigener Kiez, ein in sich geschlossenes Viertel, in dem man eigentlich wirklich jeden kennt. Zu Gast im Klippkroog sind alle Bewohner des Stadtteils, egal ob Familienvater mit seiner Frau und den drei Kindern, Freundinnen, die sich zum Plausch verabreden oder der Rentner-Treff, von dem ein mancher jeden Tag sowohl zum Frühstück als auch zum Mittagessen da ist. Altona ist laut Anne total unterschätzt, wer hier zu Besuch kommt, sollte darauf achten, wie wunderbar verschieden die Menschen hier sind und in welchem Einklang trotzdem alle zusammen leben. Kulturen treffen aufeinander und es entsteht ein ganz besonderes Miteinander, das es so nicht noch einmal in Hamburg gibt.

„Natürlich haben wir hier nicht den klassisch schicken Eppendorfer Altbau, aber das macht auch nichts. Der Charme der Großen Bergstraße wird immer bleiben, dass sie ein bisschen Trash ist. Wir haben so viel Platz und sind nicht ohne Grund seit vielen Jahren gern hier Zuhause.“

Wenn das mal kein Wort ist, auf das man bauen kann. Wir sind dankbar für den schönen Einblick in den westlicheren Teil Hamburgs und freuen uns schon auf das nächste Frühstück im Klippkroog. Danke, Anne!

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